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Luftbild Potsdam, in dem eine rote Umrandung um eine Freifläche eingezeichnet ist.

Vielversprechende Angebote für das Kultur- und Kreativquartier eingegangen

01.10.2019

Im Rahmen der Konzeptvergabe für das Areal Langer Stall / ehemalige Feuerwache sind drei Angebote eingegangen. Am gestrigen Montagabend hat das Auswahlgremium zur Entwicklung eines lebendigen Kultur- und Kreativquartiers in der Potsdamer Mitte getagt. Das mit Fachleuten, Vertretern der Kultur- und Kreativwirtschaft, der Stadtverordnetenversammlung, der Landeshauptstadt Potsdam und des Sanierungsträger Potsdam besetzte Gremium hat die eingegangenen Angebote gesichtet, intensiv erörtert und Empfehlungen an die Bieter für die abschließende Ausarbeitung ihrer Angebote gegeben.

Wesentlich für die Bewertung der Angebote ist das für das Areal vorgesehene Nutzungskonzept. Vorgegeben ist, dass mindestens 10.000 qm Bruttogeschossfläche für die Kunst- und Kreativwirtschaft auszuweisen sind. Davon müssen 4.300 qm Nutzfläche für die kleinteilige Kultur- und Kreativwirtschaft mit einer Anfangskaltmiete von 9 € qm/ netto kalt eingeplant werden. Neben dem Nutzungskonzept wurden die von den Bietern zu erarbeitenden Raum-, Mobilitäts- und Nachhaltigkeitskonzepte beurteilt. Die Bieter haben zudem in ihren Referenzen nachzuweisen, dass sie bereits ähnlich gemischt genutzte Häuser und Quartiere mit Bezügen zur Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt haben.

Die eingegangenen Angebote zeigen, dass sich die Bieter sehr intensiv mit der Thematik, den gestellten Anforderungen und Bewertungskriterien beschäftigt haben. Die Ansätze der Bieter sind sehr unterschiedlich und beruhen auf sehr differenzierten Nutzungs- und Baukonzepten. Alle Bieter weisen die geforderten Flächenanteile für die Kultur- und Kreativwirtschaft konkret nach. Aber der Umgang mit öffentlichen Nutzungen wie z.B. Cafés, Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, Innen- und Außenbühnen und der Hofgestaltung unterscheidet sich deutlich. Auch der Anteil an Wohnnutzungen für standortaffine Wohnformen wie Studios, Appartements und gemischte Wohn-/Arbeitsangebote weicht stark voneinander ab. Das Spektrum reicht hier von mehr als 50% Wohnen bis zu weniger als einem Viertel Wohnnutzung.

„Wir waren vom breiten Spektrum der eingereichten Bau- und Nutzungskonzepte überrascht. Jetzt hat das Auswahlgremium echte Entscheidungsoptionen zur Gestaltung und zum künftigen Charakter des Quartiers. Auch für den Verbleib des Mosaiks sind gute Konzepte vorgestellt worden“, freut sich Bert Nicke, Geschäftsführer der Sanierungsträger Potsdam GmbH. „Wir gehen von einem erfolgreichen Ausgang des Verfahrens aus und halten den ehrgeizigen Zeitplan, der einen Umzug der Kultur- und Kreativschaffenden Ende 2023 vorsieht, im Hinblick auf die Qualität der eingereichten Angebote für realistisch. Damit haben wir gute Chancen, die Kreativen in der Potsdamer Mitte zu halten. Wir sehen uns auf unserem bisherigen Weg bestätigt und glauben, dass wir am Ende allen Kritikern und Zweiflern ein überzeugendes Konzept präsentieren können, das bei den künftigen Nutzern ebenfalls auf Zustimmung treffen wird.“

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir einen geeigneten, engagierten Partner finden werden“, zeigt sich Sigrun Rabbe, Geschäftsführerin der Sanierungsträger Potsdam GmbH, zufrieden. „Es hat sich aber auch herausgestellt, dass die anspruchsvoll formulierten Anforderungen an die Standortentwicklung nur von einer kleinen Zahl Bieter inhaltlich, organisatorisch und finanziell gestemmt werden kann. Doch obwohl wir uns ursprünglich mehr Gebote gewünscht hätten, war das Gremium einvernehmlich sehr zufrieden mit der Qualität und der Substanz der eingereichten Arbeiten sowie der modernen, vielschichtigen Ansätze. Auch wurden die Ideen zur Verzahnung des Standorts mit seinem Umfeld in der Potsdamer Mitte und der Stadtgesellschaft durch öffentliche Nutzungen und räumliche Bezüge gewürdigt.“

Die Bieter haben bis zum 25. Oktober 2019 Zeit, ihre Gebote aufgrund der nun erhaltenen Hinweise zu schärfen und in ihrer Prägnanz zu stärken. Das Auswahlgremium wird am 14. November erneut zusammentreten. Dann werden die finalen Angebote bewertet und ein Bestbieter ausgewählt. Die Empfehlung des Auswahlgremiums ist im Nachgang durch die städtischen Gremien zu beraten. Der Stadtverordnetenversammlung obliegt die abschließende Entscheidung über die Vergabe: Das Stadtparlament wird in seiner Sitzung im Januar 2020 einen Entschluss fassen. Zusammen mit dem Bestbieter, den Vertretern der Kunst- und Kreativwirtschaft und dem Auswahlgremium soll im Februar 2020 ein Werkstatt- und Dialogverfahren starten. Im Zuge dieses Verfahrens sollen für das ausgewählte Nutzungskonzept Gestaltungsvarianten erarbeitet und ein Architekt für die Realisierung ausgewählt werden.

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