Dezember – Gutenbergstraße

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Aufeinanderliegende Exemplare des Kalenders, auf unterschiedlichen Seiten aufgeklappt, liegen übereinander. Im Fokus liegt das Dezember-Motiv.

Dezember – Gutenbergstraße

Eine der heute so beliebten Wohn- und Einkaufsstraßen in der Potsdamer Innenstadt hat eine besonders bewegte Geschichte: die Gutenbergstraße. Sie ist Teil der Zweiten Barocken Stadterweiterung. Durch die schrittweise Trockenlegung des einst sumpfigen Bodens konnte ein neuer – bebaubarer – Innenstadtbereich erschlossen werden. Friedrich Wilhelm I. ließ zwischen Hegelallee und Charlottenstraße einen komplett neuen Stadtteil errichten. Und zwar in nur zehn Jahren ab 1733. Auch die Gutenbergstraße entstand auf diese Weise. In den aneinandergereihten Barockhäusern arbeiteten Handwerksleute aus ganz Europa – zudem waren hier die Soldaten einquartiert.

Ende der 1970er Jahre wurde die parallel verlaufende Brandenburger Straße durch die Ansiedlung von zahlreichen Läden zum eigentlichen Zentrum – umliegende Straßenzüge verfielen zusehends. Als sich die Stadt zur Sanierung entschloss, war es für viele Häuser bereits zu spät. An ihre Stelle traten neue Wohnhäuser, errichtet in Montagebauweise. Nach der politischen Wende ergab die Bestandsaufnahme, dass weit über die Hälfte der historischen Häuser große Schäden aufwiesen. Viele der Wohnungen galten als unbewohnbar. 1992 übernahm der Sanierungsträger Potsdam die Verantwortung für eine umfassende Rekonstruktion und Revitalisierung des Sanierungsgebiets „Zweite Barocke Stadterweiterung“. Jedes Haus war anders – die baulichen Situationen ebenso. Das forderte individuelle Lösungen, Einfallsreichtum und Ausdauer. Während des gesamten Prozesses begleitete der Sanierungsträger die Eigentümer*innen in beratender Funktion durch fachliche Expertise – und im Sinne einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Denn alle hatten das gleiche Ziel: Jedes Haus sollte gerettet werden!

Schwarz-Weiß-Foto einer flachen Häuserzeile an einer Straße mit hintereinander parkenden Autos
Dreietagige Häuserzeile in der Gutenbergstraße bei Nacht mit parkenden Autos im Vordergrund am Straßenrand

Susanne Tank – Gutenbergstraße, Ecke Dortustraße


Pastellkreide auf Papier, 50 x 50 cm, 2021

Ein Besuch auf der documenta in ihrer Kindheit war Auslöser für ein bis heute andauerndes Interesse für unterschiedlichste Kunstströmungen: Susanne Tank, 1954 in Goslar geboren, begeisterte sich früh für klassische Malerei, die Moderne und Gegenwart. Besonders beeinflusste sie der Expressionismus und Surrealismus sowie Werke von Edward Hopper und Max Liebermann. Aufgewachsen in Baden-Württemberg und in Bayern, ist sie vor allem geprägt durch die Landschaft und Architektur Süddeutschlands – und wegen zahlreicher Reisen auch durch Südeuropa. Ihr Studium absolvierte sie ebenfalls im Süden: Ihren Magister in Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft machte sie in München. Der theoretische Teil reichte ihr nicht – sie suchte den Weg in die Malerei, Fotografie und Grafik. Heute arbeitet sie vorrangig mit Pastell und Ölkreide auf meist farbigem Papier. Weitere Materialien sind Acryl, Eitempera und Aquarell. Seit 2017 ist Susanne Tank in Potsdam tätig. Auf ausgiebigen Rundgängen und Ausflügen hat sie sich die Stadt vertraut gemacht und einen starken Bezug zu den Parks und Gärten und der geschichtsträchtigen Architektur der Landeshauptstadt entwickelt. Ihr Atelier hat sie inmitten der Stadt: im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum. Zu ihren Auftragsarbeiten zählen Projekte für das Berliner Abgeordnetenhaus. Regelmäßig nimmt sie an Gemeinschaftsausstellungen wie „100 Jahre Groß-Berlin“ teil und sie hatte bereits Einzelausstellungen in München, Berlin und Potsdam.


www.susanne-tank.de

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