März – Alte Fahrt Uferpromenade

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März – Alte Fahrt Uferpromenade

Klein-Venedig – diesen Namen brachte dem Havelufer seine historische Bebauung ein: Zwischen Langer Brücke und Heilig-Geist-Viertel säumten Ufergrundstücke mit Terrassen und dahinterliegenden prachtvollen Bürgerhäusern das Ufer entlang der Havel. Daraus auch durch seine Höhe hervortretend: der Palast Barberini, 1771/72 erbaut nach römischem Vorbild.

Schwarz-Weiß-Aufnahme einer Uferpromenade, in deren Vordergrund Gastronomiebetrieb unter Sonnenschirmen sichtbar ist

Nach der fast vollständigen Zerstörung der Uferbebauung durch die Luftangriffe kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs blieb hier zunächst eine bewusste Lücke: Die nun unbebaute Fläche sollte einen freien Blick vom Alten Markt bis zur Freundschaftsinsel bieten. Ein Theaterneubau am Havelufer, welcher die historische Stadtstruktur ignorierte, kam über den Rohbau nicht hinaus. Nach der politischen Wende wurde dieser wieder zurückgebaut. 2006 entwickelte eine Planungswerkstatt Zukunftsbilder für die Innenstadtentwicklung: Die Potsdamer Mitte sollte neugestaltet und der brachliegende Bereich zu einem vielfältigen Wohn- und Geschäftsquartier geformt werden – entsprechend früherer Beschlüsse unter Berücksichtigung des historischen Stadtgrundrisses. Der Sanierungsträger führte ein umfangreiches Verfahren zur Entwicklung des Havelufers durch. Zudem zog der Brandenburgische Landtag in die Potsdamer Mitte – und zwar in einen Neubau auf dem Grundriss des ehemaligen Stadtschlosses. Dieser prägende Bau war Impulsgeber für die weitere bauliche Entwicklung: das sogenannte „Leitbautenkonzept“ bildet seit 2010 die planerische Grundlage. Und so erstrahlen einige von Potsdams ehemaligen architektonischen Schätzen – die Leitbauten – in neuem Licht. Sie haben großen Wiedererkennungswert und geben Orientierung.
Für die Haveluferbebauung lobte die Stadt Potsdam, vertreten durch den Sanierungsträger, einen Bieterwettbewerb aus. Im September 2013 begann die Baudurchführung. Auch für die Neugestaltung der öffentlichen Flächen am Ufer der Alten Fahrt und des künftigen Otto-Braun-Platzes wurde ein Wettbewerb ausgelobt. Die öffentliche Uferpromenade ermöglicht das Flanieren und Verweilen direkt am Wasser für alle: ein Wechselspiel aus ruhespendender Natur und lebendigem urbanem Leben. Hier wird deutlich: Potsdam ist nicht nur Barock-, sondern auch Wasserstadt! Wer heute an der Alten Fahrt auf der Terrasse eines der Restaurants sitzt, spürt wieder etwas von der einstigen Stimmung: in malerischer Kulisse mit Blick aufs Wasser, in der Ferne das grüne Panorama der Freundschaftsinsel – ein Klein-Venedig mitten in Brandenburg.

Simone Westphal – Munch Monet Milliarden


Ölfarbe auf Leinwand, 50 x 50 cm, 2021

Simone Westphal, 1971 in Trier geboren, arbeitet seit 2016 in Potsdam. Ihr Atelier hat sie im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum – was sie zugleich als ihren Lieblingsort beschreibt. Sie studierte Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Besonders beeinflusste sie die Kunst von Johannes Grützke. Seine oft ironisch überzeichnete Figurendarstellung finden sich beispielsweise in Arbeiten von Simone Westphal wieder. Mit ihren ausdrucksstarken Filzplastiken berühmter Persönlichkeiten schuf sie – teils kontrovers diskutierte – Ikonen. Ihre Werke zeugen von umfassender künstlerischer Eigenständigkeit. Die Filzplastik-Ausstellung „Post mortem felted club“ im Kunstraum Potsdam – ein Projekt mit dem freischaffenden Künstler Menno Veldhuis – erfuhr große Aufmerksamkeit. Genau wie die anschließende Open-Air-Performance mit dem „club 2019“ vor dem Guggenheim Museum New York. Ihre Malerei ist so vielseitig wie innovativ. Sie arbeitet mit wechselnden Materialien und sucht nach immer neuen Motiven. Diese sind durchdrungen von ihrem Blick auf ihre Umgebung. Es entstehen stimmungsvolle, oft melancholische Landschaften, genauso wie kraftvolle, von Lebendigkeit sprühende Figurenbilder. Simone Westphals Kunst ist – wie sie selbst – immer in Bewegung. 2021 drehte sie trotz Pandemie einen Kurzfilm und stellte in der Galerie Schindler in Potsdam aus.


www.simone-westphal.de
 

Gemälde das die Uferpromenade der Alten Fahrt in der Potsdamer Mitte zeigt. Im Vordergrund tanzen Regentropfen durchs Bild.

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