Aus der EINSVIER: Die Drewitzer Konferenz der Tiere

Hauptnavigation

Kinder mit roten Handschuhen knien auf dem Boden, halten die Hände nach oben und werden dabei gefilmt

Die Drewitzer Konferenz der Tiere

Seit mehr als zehn Jahren erklingt der Potsdamer Stadtteil Drewitz – dank der Grundschule am Priesterweg, des Begegnungszentrums „oskar.“ und der Kammerakademie Potsdam. Ein besonderes Projekt dieser Kooperation ist die jährliche Stadtteiloper. Über die neueste Produktion berichtet EINSVIER-Gastautor Finnley Kriegel aus erster Hand.

Wir haben doch eine wundervolle Welt, oder? Mit vielen Tieren und Pflanzen. Das dachte damals vielleicht auch der Sänger Louis Armstrong. Eines seiner bekanntesten Lieder heißt immerhin: „What a wonderful world“. Doch Umweltverschmutzung und der Klimawandel gefährden unsere Welt.

Vielleicht wunderst du dich, genau wie meine Eltern übrigens, dass ein Sechstklässler wie ich über so etwas nachdenkt. Doch an meiner Grundschule lernt man ab der 1. Klasse, wie man die Umwelt schützen kann und sollte. Unsere Schule hat schon einige Umweltpreise gewonnen. Wir haben Projekttage dazu und recyceln so viel wie möglich. Kein Wunder also, dass unsere neue Stadtteiloper gemeinsam mit dem Begegnungszentrum „oskar.“ und der Kammerakademie Potsdam den Titel hatte: „Unsere Natur, unsere Zukunft“. Meine Rolle darin: ein Faultier in Gefahr. Aber dazu später mehr.

Mein Name ist Finnley Kriegel. Ich bin elf Jahre alt und gehe in die 6c der Grundschule in Drewitz. In meiner Freizeit trainiere ich in einem Judo-Verein, übe Tricks mit dem Stuntscooter und höre Hip-Hop oder Rap. Klassische Musik ist nicht so meins. Wenn ich ein Instrument spielen würde, bekäme ich bestimmt Ärger. Das klingt so scheußlich. Doch die jährliche Stadtteiloper an meiner Schule ist etwas ganz Tolles. Bei den Aufführungen können meine Mitschüler*innen und ich unseren Eltern und Freund*innen zeigen, was wir erschaffen können. Das ist ein echt cooles Gefühl!

Strichzeichnung eines schwarz-weiß Porträts eines Jungen

Wir waren schon musikalisch im Weltall unterwegs. Da sind wir Aliens begegnet. Wir haben auch die Geschichte des Propheten Elias erzählt. Nun haben wir uns alle mit dem Klimawandel beschäftigt. Für die neue Stadtteiloper musste sich jede Klasse überlegen, was der Klimawandel für die Tier- und Pflanzenwelt bedeutet. Einige haben die Auswirkungen unter Wasser gezeigt. Andere waren Müll in unserer Umgebung einsammeln. Daraus entstanden kleine Theaterstücke und Lieder. Aber auch Anleitungen, wie man aus Müll etwas Neues bastelt. Insgesamt sind 20 Beiträge entstanden. Alles wurde dann von einem Kamerateam gefilmt. Die Kammerakademie hat dazu Musik gespielt.

schwarz-weiß Illustration eines am Baum hängenden Faultiers

In meiner Klasse haben wir den Tieren eine Stimme gegeben. Wir haben ein Schattentheater aufgeführt. Da waren ein Hase, ein Affe, ein Känguru und andere Tiere. Die sind zu einer Konferenz der Tiere zusammengekommen. Alle haben erzählt, welche Gefahren der Klimawandel für sie bedeutet. Ich habe ein Faultier gespielt. Ich habe die Figur selbst gebastelt und auch meinen Text geschrieben. „Wenn die Wälder abgeholzt werden, habe ich kein Versteck und kein Zuhause mehr“, erzählte ich als Faultier. Und wir alle wissen ja: Faultiere sind nicht die Schnellsten! Wenn sie sich nicht mehr oben in den Bäumen verstecken können, sind sie leichte Beute für Räuber.

Normalerweise wird unsere Stadtteiloper groß in der Turnhalle aufgeführt. Alle sind eingeladen. Das Schulgebäude wird geschmückt. Überall ist etwas los. Da aber immer noch Corona ist, gab es eine Filmvorführung im Konrad- Wolf-Park. Hast du die verpasst? Dann schau dir die Oper auf der Website der Kammerakademie an. Eigentlich verrät man das Ende eines Filmes ja nicht. Aber diesmal finde ich es wichtig. Unsere Botschaft an den Zuschauer ist ganz klar: Tu was! Denn es liegt an uns, ob unsere Welt wundervoll bleibt.

 

TEXT FINNLEY KRIEGEL

Die Stadtteiloper als Film

Diese Seite in sozialen Netzwerken teilen